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1. Höhere Lebensqualität

Jeder, der in den eigenen vier Wänden lebt, wird es bestätigen: Die Lebensqualität steigt beträchtlich. Es macht viel mehr Freude, im eigenen Haus zu wohnen, es zu renovieren oder den Garten zu gestalten. In ein gemietetes Objekt wird kaum jemand vergleichbar viel Energie, Leidenschaft und Geld investieren. Da fehlt einfach die richtige Motivation. Die eigene Immobilie hingegen ist „eine Anschaffung fürs Leben“. Man geht mit seinem Eigentum sorgfältig um, achtet beim Kauf neuer Produkte und verwendeter Materialien weniger auf den Preis, sondern mehr auf Schönheit und Qualität.

2. Mehr Freiheit

Für viele ist das wichtigste Argument für Wohneigentum die Selbständigkeit. Als Besitzer einer Immobilie ist man zumindest auf dem eigenen Grund und Boden König und darf – solange man niemand anderen gefährdet oder belästigt – tun und lassen, was man möchte.

3. Sichere Altersvorsorge

Wie sicher sind die gesetzlichen Renten? Wie viel Cent ist der Euro in zehn oder 20 Jahren noch wert? Wie hoch sind dann die Lebenshaltungskosten? Es gibt keine verlässlichen Antworten auf diese Fragen. Nur so viel ist sicher: Wer im Alter in der eigenen, bezahlten Immobilie lebt, muss keine Miete mehr zahlen, ist somit vor Kündigungen und Mieterhöhungen geschützt und kommt auch mit einer kleineren Rente über die Runden. Wird die Finanzierung so konzipiert, dass die Immobilie mit Eintritt ins Rentenalter schuldenfrei ist, fallen ab dann nur noch Betriebskosten und Rücklagen für Reparaturen an. Bei vermieteten Objekten stehen dem Besitzer die Mieteinnahmen als zusätzliche Einkommensquelle zur Verfügung.

4. Moderate Zinsen

Auch wenn die Zeiten der historisch niedrigen Zinsen für Hypothekendarlehen mit einer Null vor dem Komma vorüber sind und auch wenn sich der Zinssatz im letzten Jahr verdreifacht hat: Der derzeitige Wert von rund vier Prozent (Stand: April 2023) ist im langfristigen Vergleich immer noch als moderat zu bezeichnen. Im Durchschnitt lag er für eine Zehn- Jahres-Bindung in den letzten 50 Jahren bei etwas über 5,5 Prozent. Das bedeutet: Alles über dieser Marke gilt als teuer, und man sollte möglichst kurzfristige Verträge mit der Bank schließen. Alles darunter gilt als günstig, und man sollte das Darlehen längerfristig abschließen.

5. Wertzuwachs

Wer in eine gute Immobilie investiert, kann sich in der Regel über soliden Werterhalt und langfristigen Wertzuwachs freuen. Ob eine Wohnung in Köln, ein Studentenstudio in Münster oder ein Ferienhaus an der Ostsee – Grundvoraussetzung für eine positive Wertentwicklung ist und bleibt eine begehrte und gute Lage. Der Wertzuwachs verläuft dabei in der Regel nicht Jahr für Jahr linear, sondern je nach Wirtschaftslage eher wellenförmig.

6. Käufermarkt

In den letzten zehn Jahren hat sich der Wert vieler Immobilien mindestens verdoppelt. Die günstigen Zinsen hatten die Preissteigerungen dabei noch einmal richtig angeheizt. Dieser Boom ist jetzt erstmal gestoppt. Die Preise in A-Lagen stagnieren, in B- und C-Lagen werden Preisnachlässe erwartet. Es fand eine 180-Grad-Drehung vom Verkäufer- zum Käufermarkt statt. Verkaufswillige Hauseigentümer müssen Verhandlungsbereitschaft zeigen, wenn sie einen Käufer für ihre Immobilie finden möchten. Die Konkurrenz wird kleiner. Der Wunsch nach einem Eigenheim ist zwar nach wie vor ungebrochen, aber viele potentielle Interessenten warten derzeit die politische und wirtschaftliche Entwicklung ab.

7. Reale Werte

„Kauft Land – Gott erschafft keines mehr“, wusste schon Mark Twain. Wie die Vergangenheit gezeigt hat, kann es bei Aktien, Fonds, Zinskonten und sonstigen Anlagen passieren, dass sie in kürzester Zeit dramatisch an Wert verlieren, teilweise sogar völlig wertlos werden. Eine Immobilie hingegen verliert nur durch wirklich extreme Situationen wie Naturkatastrophen und Kriegen deutlich an Wert.

8. Staatliche Unterstützung

Günstige Kredite, Tilgungszuschuss, Austausch-Bonus, Fördermittel – Bund und Länder bieten eine ganze Reihe von Förderprogrammen für Bauherren und Sanierer bei Neu- oder Bestandsbauten, vor allem, wenn es um energieeffiziente Maßnahmen geht. Steuerlich interessant sind besonders denkmalgeschützte Immobilien und vermietete Objekte. Hier können Zinsen, Unterhalts- und Erhaltungskosten gegenüber Mieteinnahmen steuerlich geltend gemacht werden.

9. Klima- und Umweltschutz

Als Hauseigentümer hat man es selbst in der Hand, der Umwelt weniger zu schaden und beispielsweise seinen Energieverbrauch und CO2-Ausstoß deutlich zu reduzieren. Mit der richtigen Dämmung, einer neuen Heizung und zum Beispiel einer Photovoltaikanlage lassen sich Kostenersparnis und Klimaschutz gut unter einen Hut bringen. Vorab ist allerdings eine meist nicht geringe Investition fällig.

10. Leumund und Ansehen

Ob es einem nun gefällt oder nicht: In einer materialistisch geprägten Gesellschaft steigt das Ansehen derer, die in der eigenen Immobilie wohnen. Das macht sich besonders bei Verhandlungen mit Kreditunternehmen bemerkbar. Für Banken gilt eine abgezahlte Immobilie immer noch als beste finanzielle Sicherheit und Zeichen der Bonität.

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Claus-Peter Haller

ist Herausgeber von BELLEVUE.

RI 2023