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ILLUSTRATION: Tobias Rieger

Weiterhin gilt, dass der Immobilienkauf mit viel Zeit und umsichtig geplant werden sollte. Die Kaufpreise steigen in diesem Jahr 2025 vielerorts wieder an, nachdem sie 2023 eine Seitwärtsbewegung gemacht haben. Und die Zinsen? Die Zinsen sind weiterhin niedriger im Vergleich zum Jahresende 2023 und 2024.

Sicherheit

Wie in den Vorjahren ist das Bedürfnis nach Sicherheit und einem festen Anker ein wichtiger Grund für die Entscheidung zugunsten des Kaufs einer Immobilie. Das Interesse an Wohneigentum ist weiterhin sehr hoch. Das zeigen nicht zuletzt auch die von den Immobilienportalen veröffentlichten Zugriffszahlen auf digitale Immobilienannoncen. Der Immobilienverband Deutschland (IVD) hat gerade in im ersten Quartal 2025 in einer Umfrage ermittelt, dass 75 Prozent der Menschen in Deutschland weiterhin Wohneigentum besitzen möchten. Und auch die Zahl der vergebenen Wohnungsbaukredite steigt weiter an.

Kaufpreis

Weiterhin gilt es, in aller Ruhe Preise zu vergleichen und Finanzierungskonditionen abzuwägen. Beachten Sie ebenfalls die Kaufnebenkosten, vor allem die nicht umlagefähigen Kosten.

Zinsen sind gestiegen

Im langfristigen Vergleich sind die Zinsen weiterhin niedrig. Im Schnitt liegt der Zinssatz bei 3,5 Prozent im zweiten Quartal 2025. Bei dem aktuellen Zinsniveau und einer Tilgung von einem Prozent müssen Immobilienkäufer mit einer Gesamtbelastung von circa 4,5 Prozent rechnen. Die Zeiten der ultraniedrigen Zinsen von um ein Prozent sind eindeutig vorbei. Experten rechnen auch nicht mit einer Rückkehr dieser extrem niedrigen Hypothekenzinsen.

Immobilien bleiben erschwinglich

Aus dem Verhältnis von verfügbarem Einkommen, den Zinsen als Finanzierungskosten und dem Kaufpreis für die Immobilie wird der sogenannte Erschwinglichkeitsindex berechnet. Dieser zeigt für viele Standorte weiterhin einen Wert an, der den Kauf einer Immobilie erschwinglich bleiben lässt.

Altersvorsorge

Viele Käufer einer eigenen Wohnung oder eines eigenen Hauses sorgen mit dem Kauf für das Alter vor. Die eigene Immobilie ist einer der wichtigsten Bausteine für die private Altersvorsorge. Angesichts unsicherer Renten wird dieses Argument immer bedeutsamer für Immobilienkäufer.

Steuern sparen

Die selbst genutzte Immobilie als Steuersparmodell ist nur dann in Erwägung zu ziehen, wenn zum Beispiel eine Denkmal- Abschreibung in Betracht kommt. In der Regel wird das aber nicht der Fall sein. Käufer einer Immobilie als Kapitalanlage, die diese vermieten wollen, können die anfallenden Kosten steuerlich geltend machen. Auch bei Immobilien in Sanierungsgebieten gibt es zusätzliche Vorteile für Anleger, die das Investment lohnend machen können.

Checkliste

So klappt's mit dem Kauf der eigenen Wohnung

✔  Angebote für Immobilien vergleichen

✔  Vor- und Nachteile abwägen

✔  Besichtigen!

✔  Ehrlicher Kassensturz – was kostet alles in allem die Immobilie? (Kaufpreis, Nebenkosten, Provision, Notar, Renovierung etc.)

✔  Wie viel Eigenkapital ist da? (Eventuell zusätzlich ansparen, zum Beispiel über Bausparvertrag, und Kauf verschieben, Familien- oder Firmendarlehen prüfen)

✔  Kreditangebote vergleichen

✔  Monatliche Belastung ermitteln: Faustregel: nicht über 30-35% des verfügbaren Einkommens

✔  Von einem Sachverständigen die Immobilie unabhängig bewerten lassen (Verkehrswertgutachten einholen)

✔  Zinsbindung festlegen (zehn Jahre oder sogar länger), niedrige Tilgung vereinbaren!

✔  KfW-Mittel berücksichtigen 

✔  Zahlungsplan bei Banken beachten (Abbuchungen monatlich oder quartalsweise) 

✔  Sondertilgung vereinbaren

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André Heid

Geschäftsführer aus Walldorf

Expertentipp

„Stabiler Baustein“

André Heid über den aktuellen Markt für Wohnimmobilien

BELLEVUE: Was spricht weiterhin für ein Investment in Wohnimmobilien?

André Heid: Wohnimmobilien bleiben ein stabiler Baustein in jedem Portfolio. Der anhaltende Wohnraummangel in Ballungsräumen sorgt für stabile bis steigende Mieten. Gleichzeitig bieten energetische Sanierungen Wertsteigerungspotenzial. Wer langfristig denkt, profitiert von soliden Renditen, Inflationsschutz und steuerlichen Vorteilen. Über 50 Prozent der Haushalte in Deutschland leben zur Miete – das ist im internationalen Vergleich ein Spitzenwert und macht den Mietmarkt besonders attraktiv für Investoren.

Welche Bereiche sind aktuell empfehlenswert?

Attraktiv sind Lagen mit hohem Zuzug, guter Infrastruktur und positiver sozioökonomischer Entwicklung – zum Beispiel Mittelstädte im Umland wachsender Metropolregionen. Ebenfalls interessant: Mikroapartments, altersgerechtes Wohnen und energetisch optimierte Bestandsimmobilien, da sie steigenden Anforderungen am Markt entsprechen.

Ist „jetzt kaufen!“ die richtige Devise?

Pauschal nein – selektiv ja. Der Markt differenziert sich stärker aus. Wer Lage, Zustand und Potenzial realistisch bewertet, kann auch aktuell nachhaltig investieren und zukunftsfähige Entscheidungen treffen.

KONTAKT

Heid Immobilien, Walldorf
www.heid-immobilienbewertung.de
Tel.: (0800) 909 02 82


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Sven R. Johns

ist Rechtsanwalt und Partner bei Mosler + Partner Rechtsanwälte München/Berlin. Zuvor war er Bundesgeschäftsführer des Immobilienverbandes IVD.

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