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FOTO: Blanco

Es gibt Orte in unseren Wohnungen, die mehr über uns verraten, als wir denken. Nicht das Sofa, nicht der Esstisch, nicht einmal das Bücherregal. Sondern die Stelle, an der täglich Gemüse gewaschen, Kaffeesatz ausgeschüttet oder einfach nur die Hände befeuchtet werden. Der Wasserplatz in der Küche – unscheinbar, funktional, über Jahrzehnte hinweg fast vergessen zwischen Herd und Kühlschrank – wird langsam, aber sicher zur stillen Mitte des modernen Wohnens.

Denn wer heute baut, umbaut oder einfach nur neu denkt, erkennt: Die Küche ist kein abgeschlossener Arbeitsraum mehr. Sie ist offen, sichtbar, Teil des Wohnraums – und verlangt nach gestalterischer Konsequenz. Genau dort, wo täglich die meiste Bewegung herrscht – am Spülbecken –, lag lange Zeit ein gestalterisches Vakuum. Praktisch sollte es sein. Pflegeleicht. Möglichst unauffällig. Doch das genügt vielen nicht mehr.

In dieser neuen Aufmerksamkeit für das vermeintlich Nebensächliche liegt auch die Relevanz der aktuellen Designentwicklung: Wenn Unternehmen wie Blanco nicht nur einzelne Produkte, sondern ein ganzes, harmonisches System aus Armatur, Becken und Unterschrankorganisation entwerfen, dann geht es nicht mehr um Küchenzubehör. Es geht um die Frage, wie wir wohnen wollen. Was sichtbar sein darf. Und wie Funktion und Form ineinandergreifen können, ohne laut zu werden.

Die nun ausgezeichnete Küchenarmaturen-Serie BLANCOCULINA II, das Becken INTEOS und Organisationselemente wie der Storage Caddy oder Flat Drawer eint genau das: eine stille, gestalterische Selbstverständlichkeit. Nichts drängt sich auf, alles wirkt wie aus einem Guss. Unterschiedliche Oberflächen und Größenvarianten erlauben individuelle Kombinationen – ohne die visuelle Einheit zu verlieren.

Der Wasserplatz wird damit nicht nur schöner. Er wird ein Ort, an dem Gestaltung und Alltag endlich auf Augenhöhe kommen. Wo Klarheit statt Chaos herrscht. Und wo das scheinbar Banale – der kurze Griff zum Hebel, das Ablegen eines nassen Löffels – plötzlich Teil eines größeren ästhetischen Gedankens wird.

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Gerhard Rodler

Chefredakteur