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Foto/Visualisierung: J. Fröhlich/3-Visions

Berlin kann durchaus als die Stadt der Innenhöfe bezeichnet werden. In nahezu jedem Stadtteil findet man diese zumeist recht kleinen, oft dafür sehr verträumten Orte, umgeben von alter Bausubstanz. Doch hinter dem Torbogen von Riehmers Hofgarten in Kreuzberg verbirgt sich nicht einfach nur ein Innenhof. Hier eröffnet sich eine komplett neue Welt – eine Oase der Ruhe mitten in der Hauptstadt. Und so ein Rückzugsort ist in der heutigen Zeit noch wichtiger als vor 150 Jahren, als Wilhelm Riehmer den Bauantrag für dieses Gebäudeensemble stellte. Allerdings dauerte es fast 37 Jahre, bis diese weiße Ikone entstand. Riehmer wollte sich von der üblichen Bebauung der damaligen Zeit distanzieren und schuf ein Wohnidyll mit prächtigen Wohnungen, die sich um eine Privatstraße und den integrierten Hofgarten arrangieren. 18 Häuser gibt es, über 110 Wohnungen und 29 Treppenhäuser – eben ein echtes Quartier. Damals wie heute ist es ein Symbol für gelungene Architektur, gebaut für Generationen. Seit 1953 steht das Gründerzeit-Ensemble zudem unter Denkmalschutz.

Nach mehreren Besitzerwechseln in der Vergangenheit gehört der Hofgarten jetzt ACCENTRO Real Estate. Und ganz offensichtlich möchte man der Ikone bei der Sanierung wirklich gerecht werden. Zehn Restauratoren arbeiten seit über zwei Jahren mit handwerklicher Hingabe am Werk. Rund 640 Holztüren wurden bislang überarbeitet, über sechs Kilometer Stuck saniert und circa 1.300 Quadratmeter neu verputzt; 2.300 Quadratmeter Parkett wurden neu verlegt und etwa 6.600 Quadratmeter Holzdielen überarbeitet. Dort, wo Türen, Leuchten, Fensteroliven und Türgriffe nicht mehr restauriert werden konnten, wurden sie im historischen Stil nachbestellt oder sogar nachgegossen.

Und so erstrahlt das Berliner Wohndenkmal in neuem altem Glanz, der so zweifelsohne auch Passy, einem Stadtteil des noblen 16. Pariser Arrondissements, gut zu Gesicht stehen würde. Jedoch könnte man dann wohl kaum Wohnungen zu adäquaten Preisen erwerben. In Riehmers Hofgarten gibt es zwei Wohnungstypen für Altbau-Connaisseure: zum einen liebevoll sanierte und luxuriös ausgestattete Einheiten für Selbstnutzer, zum anderen vermietete Altbauwohnungen mit Top-Wertentwicklungsperspektiven für Anleger. In jedem Fall ein Investment in Lebensqualität.

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Foto: G. Hohenberg

Zeitzeugen, wohin man schaut

Stuck, Holzböden, Beschläge – im Inneren des Ensembles wurden historische Elemente erhalten oder nach alten Vorgaben liebevoll rekonstruiert

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Foto: G. Hohenberg
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Sven Heinen

ist Redaktionsleiter bei BELLEVUE.
Tel.: 040-593 625 040