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VILLA TIERRA | Visualisierung: Citadelle Consulting

Grundstücke in steiler Hanglage sind für Archiktekten und Developer eine Herausforderung, an die sie sich meist nur ungern herantrauen. Zu aufwendig die Konstruktion, zu komplex die Planung, zu hoch die Kosten.

Alles steht und fällt mit der Beschaffenheit des Hangs. Eine Möglichkeit ist, das Areal terrassenförmig zu gestalten. Aber ist das auf dem speziellen Gelände überhaupt möglich? Wie viele Stützmauern und Treppen entstehen? Was bleibt dann wo noch von der Aussicht übrig? Wie könnte die Zuwegung von der Straße beschaffen sein?

Eine zweite Variante ist, tief im Boden etliche massive Betonpfeiler zu verankern und darauf ein Plateau zu errichten, das gesichert ein Haus mit Pool trägt.

Gerade in den begehrten bergigen Küstenregionen Spaniens, zum Beispiel an der Costa del Sol, der Costa Brava oder in Mallorcas Südwesten gibt es noch zahlreiche Grundstücke, die aufgrund ihrer Hanglage bislang als nur schwer bebaubar galten. Dabei können gerade diese Plots in puncto Lage und potentiellen Blicks wahre Schätze sein, deren Preise meist deutlich unter denen „normal bebaubarer“ Grundstücke liegen.

Es bedarf allerdings schon einiger Vorstellungskraft, wenn man oben auf einer Straße steht und einen steilen Abhang hinunterschaut, der das Baugrundstück sein soll. Klassische Hausaufteilungen mit Gartenanlagen sind dort kaum realisierbar.

An der Costa del Sol haben sich der Schweizer Projektentwickler und Immobilieninvestmentberater Lorenz Nenning und das spanische Architektenteam FLOW81 auf die Bebauung gerade solcher Hanggrundstücke spezialisiert. Das erste Projekt, die Villa Las Nubes, wurde 2021 in der noblen Urbanisation Sotogrande fertiggestellt und dieses Jahr mit einem renommierten Architekturpreis ausgezeichnet.

Beim Besuch entsteht der Eindruck, als schwebe die Villa Las Nubes über den Baumwipfeln. An der Konstruktion hätte Altmeister Gustave Eiffel seine Freude gehabt. Haus und Terrassen stehen auf sichtbaren, filigran wirkenden Stahlpfeilern, die harmonisch mit dem Bau verschmelzen und ihm eine beeindruckende Leichtigkeit und Eleganz verleihen. Weitere Vorteile gegenüber Terrassenbauten: weniger Treppen, mehr Privatsphäre und eine bessere Aussicht durch eine höhere Platzierung des Plateaus. Die Kosten für der Erstellung des Fundaments liegen circa 25 Prozent über denen in konventioneller Bausweise.

Das neue Projekt des Teams, die Villa Tierra, soll noch spektakulärer als die Villa Las Nubes werden. Die Lage des Grundstücks ist selbst für Sotogrande besonders: nach Süden ausgerichtet, 180-Grad-Blick über den Golfplatz hinunter aufs Meer. Die Baulizenz wurde erteilt, Interessentenwünsche können noch berücksichtigt werden.

Für Anfragen, ein „fliegendes Haus“ in anderen Regionen Spaniens zu realisieren, sind Developer und Architekten offen. Sie reizt die Aufgabe, außergewöhnliche Villen in extremen Lagen zu bauen.

„Architektur soll sich anpassen, nicht aufdrängen“

Die Villa Las Nubes wurde dieses Jahr mit dem renommierten andalusischen Architekturpreis ausgezeichnet. In ihrem Dankschreiben erläutern die Preisträger die Philosophie ihrer Arbeit

„Wir von FLOW81 freuen uns sehr, mit unserer Villa Las Nubes in der Urbanisation Sotogrande bei den renommierten andalusischen Architekturpreisen ausgezeichnet worden zu sein. Wir sind stolz darauf, dass unsere Bemühungen und unser Verständnis von Architektur anerkannt werden.

Unsere Projekte konzentrieren sich darauf, einzigartige Designs zu schaffen, mit der Maxime, von Anfang an bei jeder Reflexion zu fließen, offen zu bleiben und sich nichts zu verschließen.

Unsere Essenz ist die fließende Architektur, basierend auf der Topografie und der Natur, die auf dem Grundstück vorhanden sind. Wir begreifen die Natur als die Matrix des Projekts, aus ihr fließen und entwickeln sich unsere Vorschläge auf natürliche Weise.

Daher ist jedes Projekt einzigartig und nimmt seine eigene Entwicklung, bis es eine einzigartige Einheit mit der Umgebung erreicht. Dieser Respekt vor der natürlichen und einheimischen Umwelt ist in der Branche leider nicht sehr verbreitet.

Daher möchten wir Präzedenzfälle schaffen und dank der Sichtbarkeit, die uns diese Auszeichnung verleiht, versuchen, eine Architektur zu fördern, die sich an die natürliche Umgebung anpasst und sich ihr nicht aufdrängt.“

Kontakt
Citadelle Concept SL
Herr Lorenz Nenning
Telefon: +34 607 86 04 49
E-Mail: nenning@citadelle-consulting.ch

 

Visualisierungen: VILLA TIERRA Citadelle Consulting, Fotos: VILLA NUBES José A. Sánchez


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Claus-Peter Haller

ist Herausgeber von BELLEVUE.

BEL 05/22