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PORT D’ANDRATX Blick auf die geschützte Bucht im Südwesten der Insel. Das einstige Fischerdorf zählt zu den Toplagen der Insel | FOTOS: Eduardo Marquez

Ungefähr 2.800 Stunden scheint auf Mallorca pro Jahr die Sonne. Das sind knapp 1.000 Stunden mehr als im deutschen Durchschnitt. Das sonnigere Wetter ist aber nicht alleiniger Grund, warum es immer mehr Deutsche dauerhaft auf die Insel zieht. Durch die Entwicklung der letzten Jahre mit all ihren Krisen wie Corona, Ukrainekrieg, Zuwanderung, Fachkräftemangel, Inflation, Klimawandel, Rechtsruck und politisches Hickhack hat sich die Einstellung vieler Bundesbürger zu ihrem Land geändert. Sie haben einfach keine Lust mehr auf die vorherrschende miese Stimmung daheim und sind bereit für ein neues Lebenskapitel. Und es sind nicht nur die Vertreter der Babyboomer-Generation, die jetzt um die 60 Jahre alt sind, ihre Firmen verkauft oder in ihrem Arbeitsleben genug verdient haben, um sich für die verbleibenden Jahre einen Platz auf der Sonnenseite zu gönnen.

Auch immer mehr Jüngere zieht es auf die Insel. Sie haben geerbt oder können ihre Jobs dank Videocalls und schnellem Internet von überall her erledigen. Einige pendeln auch alle paar Tage oder Wochen. Dank der vielfältigen Flugverbindungen kein Problem: Von Palmas Aeropuerto starten Direktflüge zu 25 deutschen Flughäfen. Spitzenreiter ist dabei mit bis zu 4.000 Flügen pro Jahr Düsseldorf, gefolgt von jeweils rund 2.000 Flügen Richtung Köln, Berlin, Stuttgart, Hamburg, München und Frankfurt. Immerhin noch 50-mal im Jahr geht auch ein Direktflieger nach Lübeck.

Villa mit Pool Mallorca W-02FKAK-Keshawarzian-18.jpg
NEUE ARCHITEKTUR Die Ära der weißen Kästen ist passé. En vogue sind Erdtöne und Elemente aus Holz, Naturstein oder Eisen. Hinter der Fassade: modernste Technik und höchster Komfort

Ganze Familien zieht es mittlerweile nach Mallorca. Spaniens öffentliche Schulen sind nicht schlechter als die deutschen. Wer es sich leisten möchte, meldet den Nachwuchs auf einer der privaten, internationalen Schulen an. Davon gibt es auf Mallorca mehr als ein Dutzend. Sie kosten je nach Alter des Kindes und Leistungen zwischen 500 und 1.500 Euro im Monat, genießen in der Regel gute Reputation, bieten kleine Klassen mit internationalen Lehrern und Mitschülern, die Kinder wachsen mehrsprachig und wohlbehütet auf.

Mallorca ist nicht nur landschaftlich und klimatisch eine schöne Insel, sondern bietet zumindest in weiten Teilen auch ganzjährig eine hohe Lebensqualität. Dazu zählen Faktoren wie Sicherheit, Infrastruktur, Freizeitwert, Kultur- und Sportangebot, medizinische Versorgung sowie eine Vielfalt an Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants, Cafés, Bars und Clubs. Die Inselmetropole Palma ist mit über 400.000 Einwohnern eine veritable und besonders in ihren ursprünglichen Vierteln auch pittoreske Großstadt. Ein weiterer wichtiger Punkt, der für Mallorca als Auswanderungsziel spricht und den man gut oder nicht gut finden kann: Man kommt auf der Insel auch ohne fließendes Spanisch, Katalanisch oder Mallorquin passabel zurecht.

Tipps für die Immobiliensuche

Wie sollen Interessenten bei der Suche nach einem Mallorca-Domizil vorgehen? Erster elementarer Tipp: Besorgen Sie sich eine N.I.E.-Nummer. Wer in Spanien be- ruflich tätig werden oder seinen Wohnsitz auch nur zeitweise nach Spanien verlagern möchte, benötigt eine N.I.E. (Número de Identidad de Extranjero). Diese Steuernum- mer für Ausländer gibt es bei persönlichem Erscheinen für circa 10 Euro bei der spa- nischen Botschaft oder bei einem der Kon- sulate. Vermittler im Internet bieten auch ihre Dienste an, das kostet dann allerdings bis zu 300 Euro. Auf Mallorca hilft in der Regel gerne der Makler weiter. Die N.I.E.- Nummer wird immer wieder benötigt, vom Antrag auf einen Stromanschluss über die Kontoeröffnung bis zur Autoummeldung.

Zweiter wichtiger Hinweis: Überlassen Sie der Maklerin oder dem Makler die Su- che nach der passenden Immobilie. Das ist deren Job, und es kostet nichts extra, weil die Courtage im Kaufpreis enthalten ist. Wer sich auf eigene Faust auf die Suche be- gibt, ist bei der Vielfalt des Angebots schnell überfordert oder frustriert. Zunächst sollte so genau wie möglich analysiert werden, was man überhaupt möchte. Haus oder Wohnung, urban oder ländlich, Südwesten oder Nordosten, modern oder traditionell? Dann sollte eine Liste der Wunschfaktoren erstellt werden, etwa Meerblick, Vermie- tungslizenz, Pool, Zahl der Schlafzimmer etcetera. Nicht zu vergessen und elementar ist dabei natürlich das Budget. Auch soll- te man eine No-Go-Liste anfertigen, zum Beispiel „nicht in der Einflugschneise“, „keine Hauptstraße“, „nur hundertprozentig legale Bauten“ oder ähnlich.

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LUXUSVILLA AM MEER Vor allem im Südwesten der Insel finden sich Villen mit spektakulärer Architektur, modernster Haustechnik und hochwertigem Interieur. Topobjekte werden für Preise jenseits der 20-Millionen-Euro-Grenze gehandelt

Mit dieser Checkliste geht der Makler auf die Suche nach möglichst passenden Objekten. Im Idealfall können den Interessenten dann bei einem oder zwei Besuchen drei bis fünf Objekte gezeigt werden, die möglichst viele Vorgaben abdecken, oder sie werden umgehend informiert, wenn etwas Passendes auf den Markt kommt.

Immobilien auf Mallorca „drehen“ viel schneller als in Deutschland. Wird in Deutschland ein Haus verkauft, dauert es meist Jahrzehnte, bis es wieder auf den Markt kommt. Auf Mallorca stehen Ferienimmobilien nicht selten schon nach wenigen Jahren wieder zum Verkauf. Alteingesessene Makler berichten von Objekten, die in zwanzig Jahren drei- oder viermal die Besitzer gewechselt haben. Die Gründe sind vielfältig: Trennung, Gesundheit, Todesfall, Lust auf etwas Größeres oder Kleineres oder einfach mit Gewinn verkaufen.

Wer einen oder zwei Makler gefunden hat, mit denen die Chemie stimmt und die sich in der gewünschten Region auskennen, hat bessere Chancen auf Erfolg. Die wenigsten Objekte sind unter Exklusivvertrag, die meisten können von allen Maklern vermittelt werden. Nicht selten kommt es auch zu Gemeinschaftsverkäufen. Einer hat das richtige Objekt, der andere den passenden Interessenten.

Wie ist die Marktlage?

Nach Corona erlebte Mallorcas Immobilienmarkt einen zweijährigen Boom. Ungefähr seit dem Herbst 2022 präsentiert sich der Markt ruhiger. Allerdings nicht so gravierend wie in Deutschland. Nachfrage ist immer noch genug vorhanden, die Interessenten sind in ihrer Entscheidungsfreude aber zurückhaltender.

Seit 2015 untersucht jedes Jahr das unabhängige Center for Real Estate Studies (CRES) im Auftrag des Immobilienunternehmens Porta Mallorquina Mallorcas Markt für Ferienimmobilien. Die Ende Februar vorgestellte 2024er-Studie enthält im Wesentlichen folgende Aussagen:

• Erstmals müssen für Luxusobjekte im inselweiten Durchschnitt mehr als 10.000 Euro pro Quadratmeter gezahlt werden.
• Das Angebot nimmt ab, insbesondere bei einfachen und luxuriösen Objekten.
• Die Immobilienpreise sind seit 2015 insgesamt um bis zu 78 Prozent gestiegen.
• Ein Ende der Preissteigerungen ist nicht in Sicht.

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TRAUM VOM LANDLEBEN Der traditionelle Fincastil mit Naturstein- fassade, Fensterläden und Veranda erfreut sich nach wie vor besonders in ländlichen Regionen großer Beliebtheit. Im Inneren dominieren ineinander übergehende Räume und zeitgemäße Technik

Auch der aktuelle Marktbericht von Engel & Völkers attestiert vergleichbare Preissteigerungen. Im letzten Jahrzehnt sind die Immobilienpreise auf Mallorca inselweit gestiegen, von plus 50 Prozent in der Region Manacor bis zu plus 78 Prozent in Palma. Die Zahl der Transaktionen hat zwar im Vergleich zu den Boomjahren 2021 und 2022 abgenommen, von Preisnachlässen kann aber keine Rede sein. 63 Prozent der Verkaufstransaktionen von Engel & Völkers waren dabei mit einem Käufer aus Deutschland verbunden, dahinter folgen 11 Prozent Käufer aus Großbritannien und 8 Prozent Käufer aus Spanien.

Seit den Wahlen im Mai letzten Jahres ist auf den Balearen wieder eine konservative Regierung am Ruder. Das hat sich in einigen Bereichen deutlich bemerkbar gemacht: Seit dem 1. Januar 2024 wurde die Belastung durch die Vermögenssteuer reduziert. Die neue Steuergrenze wurde von 700.000 auf 3 Millionen Euro pro Person angehoben (6 Millionen Euro für ein Paar), unabhängig davon, ob sie ihren Wohnsitz auf den Balearen haben oder nicht, und gilt für alle Steuererklärungen, die ab 2025 eingereicht werden. Ab sofort werden nur noch Nettovermögenswerte über 3 Millionen Euro auf einer progressiven Skala besteuert.

Geredet (wohlgemerkt: noch lange nicht entschieden) wird auch über zwei andere für Immobilienbesitzer sehr spannende Themen. Erstens wird, wie es schon vor 10 Jahren einmal der Fall war, darüber spekuliert, dass eine pragmatische Lösung für illegale Bauten gefunden wird. Sehr viele ländliche Immobilien haben einen nicht genehmigten Pool, einen Anbau oder eine Garage. Viele hoffen jetzt auf eine Chance, diese Bauten durch Selbstanzeige und Strafzahlung nachträglich zu legalisieren. Wenn sich hier ein Zeitfenster öffnet, sollte man es unbedingt nutzen.

Ähnliche Gerüchte kursieren derzeit auch zum Thema Vermietung. Seit Jahren ist es unmöglich, eine Vermietungslizenz für ein Ferienhaus zu bekommen. Ergäbe sich auch hier eine Möglichkeit, die Vermietung zu legalisieren, könnte auch die Inselkasse davon profitieren und hätte neue Mittel, um zum Beispiel in dringend benötigte Sozialbauten zu investieren. Aber wie gesagt: Alles nur Wunschdenken, bislang ist nichts entschieden.

Mallorca: Lagen und Preise

Südwesten, Palma, Westküste, Norden, Nordosten, Südosten, Inselmitte – das Interesse ausländischer Kaufinteressenten erstreckt sich mittlerweile über die ganze Insel

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Preise Mallorca Malle_Preise_2024.png

„Die neue Inselregierung steht Auslandsinvestoren wieder positiv gegenüber und ist an pragmatischen Lösungen interessiert.“

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LUTZ MINKNER

Minkner & Bonitz

„Immobilien in guter Lage mit Vermietlizenz sind sehr gefragt. Die Preise liegen bis zu 20 Prozent über denen ohne Lizenz.“

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REINULF ANIOL

Casa Nova Properties

„Auch wenn sich der Markt etwas beruhigt hat: Steigende Baupreise und Handwerkermangel erschweren die Kostenkalkulation.“

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AMADOR CALAFAT-BUSQUETS

Dipl. Ing. Architekt CMP

„Grundstücke für große Projekte sind äußerst rar. Die positive Preisentwicklung für Neubauten auf der Insel ist garantiert.“

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HANS LENZ

Engel & Völkers Southwest

„Mallorcas Norden bietet Traumstrände, die Ausläufer der Berge, vielfältige Sportmöglichkeiten – einfach Natur und Kultur pur.““

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IRIS GRÜNEWALD

Balearic Properties Real Estate

„Mallorca-Immobilien kosten viel Geld – im Vergleich zu anderen Top-Standorten der Welt sind sie aber noch absolut günstig.“

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LUCIE HAURI

Lucie Hauri Immobilien

„Mallorcas Nordosten ist authentisch, wild, natürlich und ehrlich. Deshalb entscheiden sich immer mehr für diese Region.“

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MARTINA ALBRECHT

Martina Albrecht S.L.

„Seit Abwahl der Linksregierung lohnen sich Investments auf Mallorca mehr denn je – Mallorca ahoi!“

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MICHAEL MALINOWSKY

SUNMALLORCA Immobilien

„Interessenten sollten nur Immobilien in Betracht ziehen, deren Legalität von Anwälten und Architekten überprüft wurde“

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MARVIN BONITZ

Minkner & Bonitz

„Mallorca-Immobilien bleiben attraktiv, da gerade jetzt eine Wertsteigerung durch stabile Immobilienpreise garantiert ist.“

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SIRPA & JANA GOSCHLER

G&P Inmobiliaria

„Mallorca hat sich einmal mehr als sicherer Markt für Immobilien-Investments erwiesen.“

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MANUEL REITMEIER

Porta Mallorquina

„Interessenten sollten versuchen, ihre Traumimmobilie zu definieren, und den Makler ihres Vertrauens mit der Suche beauftragen.“

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BRITT & ALEX JOLIG

Equus Mallorca

„Wichtig bei der Immobiliensuche ist die Wahl eines erfahrenen und fachkundigen Maklers in der betreffenden Region.“

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FERNANDO MAGNASCO

Immobilaria Cala d’Or

„Im Süden Mallorcas, nahe dem Traumstrand Es Trenc, finden sich noch nachhaltige Neubauten zu einem erschwinglichen Preis.“

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ELENA DENIS

Bauträger Urnova SLU

„Immobilien rund um den Naturhafen von Port d’Andratx waren immer begehrt, aber im Moment sind sie gefragt wie nie zuvor.“

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MATTHIAS SCHMIDT

Mallorca Deluxe Real Estate

„Fast 60 Prozent des Immobilienpreises sind reine Baukosten. Neue Apartments unter 500.000 Euro wird es künftig kaum mehr geben“

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MARC PRITCHARD

Taylor Wimpey

„Was sind die Must-haves der Wunschimmobilie? Was sind die No-Gos? Ein klares Suchprofil führt schneller zum Erfolg.“

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FRANK STEINHOFF

De Haas & Partner Immobilien

„Eine Mallorca-Immobilie ist vor allem eine Investition, die entscheidend zu einer besonderen Lebenqualität beiträgt“

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KLAUS MAY

Ibizastyle®

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Claus-Peter Haller

Redaktion BELLEVUE

BEL 03/24