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Den Namen „grüne Insel“ trägt Neuseeland nicht umsonst: Die oft unberührte Natur und die einzigartige Vegetation sind ein Must-see für Backpacker und viele Reisende – die „Herr der Ringe“-Filmtrilogie verhalf dem Inselstaat zu noch mehr Popularität. Im Interview erklärt Bill ­Whalan, Leiter der Immobilienfirma Bayleys in Canterbury, ob Ausländer in Neuseeland Immobilien kaufen können, welche Regelungen es gibt und wie sich die Preise in Neuseeland in den letzten Jahren entwickelt haben.

Können Ausländer in Neuseeland Immobilien kaufen?

Ja, Deutsche (und andere Ausländer) können Immobilien in Neuseeland kaufen – sowohl Wohn- und Gewerbeimmobilien als auch landwirtschaftlich ­genutztes Eigentum. Im Allgemeinen verläuft der Kaufprozess für die Mehrheit der Ausländer unkompliziert und unterscheidet sich nicht von dem Kaufprozess für Neuseeländer. Nur für größere sowie strategische Immobilienanschaffungen – wie beispielsweise Bauernhöfe oder Objekte an der Küste – brauchen Ausländer eine Zustimmung der Regierung.

Brauchen Investoren aus dem Ausland ein spezielles Visum?

Nein. Immobilien können sowohl von Neuseeländern und Ausländern im Land als auch von ausländischen Investoren, die sich nicht in Neuseeland aufhalten oder hier leben, gekauft werden. Sie können entweder als Individuen, Privatfirmen oder als börsennotierte Unternehmen registriert sein und als solche Immobilien erwerben. Nichtsdestotrotz sind Visa für Personen, die langfristig in Neuseeland leben wollen, notwendig.

Nach welchen Immobilien schauen Ausländer in Neuseeland?

Wir verkaufen so ziemlich alle Arten von Immobi­lien – von Einzelwohnhäusern oder Apartments über Landsitze in den Vororten, Schaf- und Rinderfarmen, Immobilien für die Milchwirtschaft bis hin zu Wäldern, Weingütern und Obstplantagen. Im kommerziellen Sektor haben wir schon viele große CBD-Bürotürme an internationale Kunden verkauft.

Unser Experte für Neuseeland

Bill Whalan von Bayleys Canterbury

Welche Gegenden bevorzugen die internationalen Käufer?

Die meisten Ausländer wollen in Neuseelands größter Stadt, in Auckland, wohnen. Weil es dort zum einen Beschäftigungsmöglichkeiten gibt und zum anderen ein Netzwerk für den kulturellen Austausch. Ein kleiner Prozentteil der Immigranten entscheidet sich für ein Leben in den kleineren Städten in Neuseeland, wo die Lebensqualität und die Immo­bilienpreise im Vergleich zur Metropolregion Auckland besser sind.

Wie läuft der Kaufprozess ab?

Ein potentieller Käufer gibt sein Angebot für die auserwählte Immobilie bei einem Mitarbeiter einer Immobilienfirma ab, der sich im Auftrag des Verkäufers um die Vermarktung des Objekts kümmert. Die Verhandlungen laufen dann zwischen Käufer und Verkäufer – der Makler spielt den ­Mittelsmann. Haben sich Käufer und Verkäufer auf den Preis sowie die Konditionen geeinigt, wird der Vertrag unterschrieben.

Wie sieht es mit den Preisen auf dem Immobilienmarkt aus?

Der Preis hängt natürlich von der Lage und der Art der Immobilie ab. Aber generell kann man für Wohn- und Gewerbeimmobilien sagen: Je größer die Stadt, in der das Objekt steht, desto mehr kostet die Immobilie. Ganz allgemein lässt sich sagen, dass die durchschnittlichen Preise für ein Haus in Auckland bei rund 685.000 Euro, in Wellington bei rund 250.000 Euro und in Christ­church bei rund 260.000 Euro liegen. Für landwirtschaftliche Objekte hängt der Preis pro Hektar vom Dollar ab, aber auch davon, ob Schaf- oder Rinderzucht oder Milchwirtschaft betrieben wird. Hinzu kommen Faktoren wie Bodenqualität, Topografie und der Wasserzugang, die den Preis bei landwirtschaftlich genutzten Objekten beeinflussen.

Wie haben sich die Preise in den letzten Jahren entwickelt?

Die Preise für Wohn- und Gewerbeimmo­bilien in Auckland sind in den letzten drei Jahren am stärksten gestiegen. Zum Beispiel liegen die Preise für Häuser in Auckland rund 45 Prozent über denen im Jahr 2009. Aufgrund des Erdbebens in Christchurch sind die Preise für Wohnimmobilien auch in der Region Canterbury in den letzten drei Jahren um rund 40 Prozent gestiegen. Das lag auch daran, dass Milliarden Dollar an Versicherungsgeldern für den Wiederaufbau ausgegeben wurden. Die Preise für landwirtschaftlich genutzte Grundstücke stiegen zwischen 2010 und 2013 an, bleiben jetzt aber relativ stabil.

Welche Nationalitäten investieren hauptsächlich in Neuseeland?

Neuseeland gilt als Schmelzpunkt vieler Nationalitäten. Die Immobilienkäufer und Einwanderer kommen aus China, Malaysia, Indien, Australien, Frankreich, der Schweiz, Deutschland, England, Russland, Kanada und den USA.
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