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Eine Wohnung zu finden, die bezahlbar ist und bleibt sowie alle Annehmlichkeiten für ein schönes Leben bietet, gleicht immer häufiger einem Glücksfall. In welchen Regionen Deutschlands es aktuell eine Herausforderung ist, Wohnraum zu angemessenen Preisen zu finden, stellt dieser Beitrag vor.

Landeshauptstädte bei Mietpreisen besonders kostenintensiv

Insbesondere die Hauptstädte der Bundesländer locken immer mehr Kapitalanleger und Investoren an. Vermietete Objekte zu kaufen, ist angesichts der hohen Mieten lukrativ. Für Wohnungssuchende heißt das, tief in die Tasche greifen zu müssen.

Die höchsten Mietpreise lassen sich aktuell in

  • München
  • Berlin
  • Frankfurt am Main und
  • Stuttgart

verzeichnen.

Wer sich die in München pro Quadratmeter durchschnittlich fälligen 20,12 Euro, die in Berlin analysierten Quadratmeterpreise von 17,61 Euro, 16,86 Euro je Quadratmeter in Frankfurt am Main oder 15,56 Euro pro Quadratmeter in Stuttgart nicht leisten kann oder möchte, kann nur auf einen Glücksfall hoffen. Den hier genannten Quadratmeterpreisen liegen die von Statista veröffentlichten Werte des letzten Quartals 2022 zugrunde.

Quadratmeterpreise von Ein-, Zwei- und Dreizimmerwohnungen in den 30 größten deutschen Städten.

Quelle: onlinecasinosdeutschland.com
Quadratmeterpreise von Ein-, Zwei- und Dreizimmerwohnungen in den 30 größten deutschen Städten.


B-Städte gewinnen zunehmend an Attraktivität

Während die Metropolen auch als A-Städte klassifiziert werden, rücken die B-Städte bei Wohnungssuchenden und Kapitalanlegern immer mehr in den Fokus. Hierbei handelt es sich um alle Städte, deren Anzahl an Einwohnern sich auf einem Niveau zwischen 250.000 und 600.000 einpendelt. Da sich die Mietrendite (brutto) in den A-Städten mittlerweile nur noch auf etwa 3 bis 3,5 Prozent beläuft, sehen sich immer mehr Kapitalanleger nach Immobilien in B-Städten um. Hier sind bei den Bruttomietrenditen etwa 4 bis 5 Prozent drin.

Für Wohnungssuchende bedeutet das jedoch, dass auch in den B-Städten folgerichtig die Mietpreise an Fahrt aufnehmen. Je gefragter eine Region bei Kapitalanlegern ist, desto höher ist das Mietpreisniveau. Zu den B-Städten mit einem sagenhaften Immobilienboom gehören in erster Linie Leipzig, Dresden, Nürnberg, Augsburg und Münster. Aber auch Bonn und Hannover klagen über einen Mangel an Möglichkeiten für bezahlbaren Wohnraum.

Gründe für Wohnungsknappheit in der Bundesrepublik Deutschland

Dass immer weniger Wohnungen, die sich mit einem durchschnittlichen bis niedrigen Gehalt bezahlen lassen, zur Verfügung stehen, ist vielfältigen Umständen geschuldet. Schon jetzt zeichnet sich mit einer weltweiten Bevölkerung von rund 8 Milliarden Menschen eine Bevölkerungsexplosion ab. Dem gegenüber steht immer weniger Grundfläche, auf der sich Wohnungen errichten lassen. Bestandsobjekte sind gefragter denn je und werden oft von Investoren in Visier genommen. Wie eingangs erwähnt, geht mit der steigenden Nachfrage auch ein Anstieg der Mietpreise einher.

Zudem werden die für einen Neubau von Wohnraum angesetzten Standards zunehmend komplexer - viele Bauwillige hält dies vom Ausführen ihres Vorhabens ab. Eine verstärkte Binnenwanderung sorgt dafür, dass sich die Nutzung von Wohnraum eher verlagert, als dass neuer hinzugewonnen wird. Darüber hinaus werden Räumlichkeiten, die sich hervorragend zum Schaffen von Wohnraum nutzen lassen, vielerorts für andere Zwecke - z. B. als Möglichkeit zur privaten, gewerblichen oder industriellen Lagerung - genutzt.

Gleichzeitig zeigt sich, dass der Haushalt eines Singles eine beliebte Wohnform ist, die zunehmend Anwendung findet. Durch eine steigende Anzahl an Singlehaushalten kommen weniger Menschen im zur Verfügung stehenden Wohnraum unter. Dies gilt umso mehr in Städten, die eine hohe Lebensqualität versprechen. Im Hinblick auf den Zuzug in den Städten ist nicht zu vergessen, dass die hier gezahlten Gehälter in aller Regel höher sind als auf dem Land. Nicht zuletzt geht die Anzahl der zur Verfügung stehenden Sozialräume zurück. Die Wohnungsnot ist daher ein reales Ereignis, dem sich künftig immer mehr Menschen stellen müssen.

Wohnung finden trotz Wohnraummangel - mit diesen Tipps kann es klappen

Obwohl der Wohnraummangel real ist, besteht die Möglichkeit, eine bezahlbare Bleibe zu finden. Hierbei ist es wichtig, zunächst die eigenen Wünsche zu hinterfragen und auf den Prüfstand zu stellen. Muss es für ein Paar wirklich eine Vier-Zimmer-Wohnung sein oder genügt auch ein hübsches Drei-Zimmer-Hideout? Ist eine Terrasse oder ein Balkon unbedingt erforderlich oder reicht es aus, seine freie Zeit im eigenen Schrebergarten um die Ecke zu verbringen? Ebenso hilfreich ist es, zu einer Zeit, in der viele andere Menschen anderweitig beschäftigt sind, nach einer Wohnung zu suchen. Dies sind beispielsweise die Adventszeit oder die mit Reisen verbundene Urlaubszeit im Sommer. Außerdem kann es ein entscheidender Faktor sein, sich gegenüber dem Vermieter als vertrauenswürdig zu erweisen.

Fazit

Die steigende Lebensqualität in deutschen A- und B-Städten wirkt auf Wohnungssuchende und Kapitalanleger wie ein Magnet. Je mehr Menschen in einer Stadt ihr Geld in Immobilien investieren, desto höher fallen üblicherweise die Mieten aus. Wer nicht durch einen unerwarteten Glücksfall einen Geldsegen erhält, kann bei der Wohnungssuche Kompromisse eingehen.