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FOTOS: Greg Cox/Bureaux

Exklusive Ferienhäuser, voll ausgestattet mit modernstem Luxus, sind Oasen der Sehnsucht. Fern der Heimat, eingebettet in idyllische Landschaften, versprechen sie Erholung pur. Doch meist ist das reine Theorie, denn zuviel Pomp kann die Seele belasten. Wer sich wirklich erholen möchte, sucht daher lieber Entspannung in einem naturnahen Ambiente, in dem alle verbauten Materialien harmonisch mit der Umgebung verschmelzen – eben weil sie aus ihr selbst stammen.

Ein treffliches Beispiel dafür, wie sich mit kreativer Phantasie und nachhaltigem Bewusstsein ein stilvolles, authentisches Interieur schaffen lässt, findet sich auf Mallorca: das Haus Patafuet am Rande von Deià. Der Ort punktet vor allem durch seine Lage: Er grenzt direkt an Sóller, eines der beliebtesten touristischen Dörfer Mallorcas. Doch von dem Trubel des Nachbarortes ist in dieser Enklave der Ruhe wenig zu spüren: Schon bei der Ankunft werden die Besucher von der authentischen und friedlichen Atmosphäre gefangen genommen. Wer hier sein darf, will nicht mehr fort. Die Feriengäste genießen einen atemberaubenden Blick auf das Mittelmeer. Dank der Lage sind alle Räume fast durchgend von Sonne durchflutet.

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TRAUMHAFT Terrasse mit Ausblick auf die Bergwelt von Mallorca: Die blauen und grünen Mosaiken des Pools stammen aus Bali und spiegeln die Farbe des Meeres
Wohnbereich vom Ferienhaus Bureaux_House_Patafuet_16.jpg
HARMONISCHE MATERIALIEN Viel Stein und Holz dominieren auch die Küche und schaffen so eine Verbindung zur umgebenden Natur

Dass Besucher in diese Traumwelt eintauchen können, verdanken sie dem Unternehmen More Design. Die Achitekten befreiten das Gebäude von den niedrigen Decken und ersetzten das düstere Interieur durch Möbel und Wohnaccessoires aus elementaren Materialien wie Holz, Stahl und Stein. Architekt Manuel Villaneuva von More Design dazu: „Durch diese Maßnahmen haben wir ein erstaunliches Volumen freigelegt, das dieses Gebäude fast wie ein altes Lagerhaus wirken lässt.“ Der Aufwand hat sich gelohnt: Das Ergebnis erzeugt ein Gefühl von weitläufiger Luftigkeit. Die zeigt sich besonders deutlich im offenen Wohn- und Essbereich. Durch die weitgehende Erhaltung der schmalen Wand, die die öffentlichen von den privaten Räume des Hauses trennt, wurde diese Wirkung noch verstärkt. Durch die breite, hohe Öffnung in dieser Wand kann das Auge die voluminöse Offenheit des dahinter liegenden Durchgangs wahrnehmen, während die Wand gleichzeitig sicherstellt, dass die Privatsphäre der Bewohner gewahrt bleibt. Die alten Ziegelstützen der Wand wurden in die Gestaltung integriert, um die Erinnerung an die Materialgeschichte des Hauses wachzuhalten. „Damit unterstreichen wir zugleich unseren unprätentiösen, typisch mallorquinischen Ansatz für den Hausbau“, so der Architekt.

Diese Metamorphose des Hauses entsprach voll und ganz den ästhetischen Vorstellungen der Hauseigentümer: „Diese wollten die vorhandenen Volumina so weit wie möglich respektieren und haben es bei einem Stockwerk belassen, statt auf die maximal bebaubare Fläche zu kommen. Das tut nicht nur dem Haus gut, sondern vor allem den Bewohnern.“

Haus Innen Bureaux_House_Patafuet_4.jpg
Das Feriendomizil verspricht mit seinem mallorquinischen Materialmix aus Holz und Stein einen authentischen Charme
Haus Innen Bureaux_House_Patafuet_5.jpg
DEM URSPRUNG SO NAH Ein Blick in den Hauptwohnbereich: Der Couchtisch aus recyceltem Eichenholz und der maßgefertigte Teppich unterstreichen den rustikalen Chic des Ambientes.

IMMOBILIEN IN MALLORCA


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Hedda Möller

ist freie Autorin in Hamburg

BEL 04/23