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Foto: iStock/uzhursky

Arbeiten, wo andere Urlaub machen ist für viele längst Wirklichkeit. Digitale Nomaden, so nennt man Freiberuflerinnen und Freuberuflich, die ihre Arbeit vollständig per Internet erledigen können. Und die Angebote, dem deutschen Wetter zu entkommen, werden immer attraktiver: So locken Mauritius und Georgien etwa mit kostenfreien Visa-Angeboten. Das Hamburger Technologieunternehmen WorkGenius (www.workgenius.com) hat die Konditionen der Visa-Angebote für Digital Nomads von 41 Ländern verglichen, die eine Kurzzeit-Arbeitserlaubnis anbieten. Fazit: Vieles ist möglich, aber bei den Details gibt es große Unterschiede.

Geheimtipp Georgien

Georgien gilt als Geheimtipp unter erfahrenen digitalen Nomaden. Das Land am Ostufer des Schwarzen Meeres bietet für Bürger von 95 Nationen ein komplett kostenfreies Visum. Die Bearbeitungszeit beträgt in der Regel nur wenige Tage und lässt sich online abwickeln. In Georgien sind die Kosten vergleichsweise gering, das Klima ist angenehm und die Natur vielfältig. Das Visum ist für ein Jahr gültig. Für die Zulassung müssen Interessenten ein monatliches Einkommen von 1.885 Euro oder ein Bankguthaben von 22.617 Euro nachweisen.

Hohe Visakosten in der Karibik

Wer es exotischer mag, findet in dem ostafrikanischen Inselstaat Mauritius eine geeignete Alternative. Auch hier offeriert die Regierung ein kostenfreies Visum, das online beantragt werden kann. Die Behörden versprechen eine Bearbeitungszeit von 48 Stunden für das „Premium Travel Visa”. Es ist sechs bis zwölf Monate gültig und kann um drei Monate verlängert werden. Abgesehen von gültigem Pass, Versicherungs- und Unterkunftsnachweisen, müssen Antragstellende hier kaum Anforderungen erfüllen. So gibt es beispielsweise kein notwendiges Mindesteinkommen oder -vermögen wie sonst bei 32 der anderen untersuchten Staaten.

Wie unterschiedlich die Voraussetzungen für Digital Nomads sein können, zeigt der Vergleich mit Barbados und Anguilla. In beiden Ländern bezahlen Einzelpersonen jeweils circa 1.882 Euro. Im internationalen Vergleich sind dies die höchsten Visakosten. Bei beiden Inselstaaten beträgt die Gültigkeit des Visums ein Jahr. Während Anguilla keine Auskünfte über das Einkommen der Antragsteller erfragt, fordern die Behörden auf Barbados nachweisbare Nettoeinkünfte von mindestens 47.150 Euro pro Jahr. Mit Grenada findet sich ein weiterer Karibik-Staat unter den Top-Drei der teuersten Visa. Einzelpersonen zahlen circa 1.414 Euro. Zusätzlich wird ebenso der Nachweis über Einkünfte in Höhe von mindestens 47.150 Euro pro Jahr gefordert. Dafür erhält man ein zweijähriges Visum.

Bis zu zehn Jahre Aufenthalt in Thailand

In Thailand sind die Hürden zum „Long Term Residency Visum” zwar recht hoch angesetzt, dafür ist es ein sehr mächtiges Dokument, das seinen Trägern erlaubt, sich zehn Jahre im Land aufzuhalten. Platz 1 im Ranking.
In Spanien gibt es seit Januar das neue „Start-up Gesetz”, welches die Konditionen für Remote Worker verbindlich regelt. Demnach erlauben die Spanier nun einen Aufenthalt von bis zu fünf Jahren. Im Anschluss besteht die Möglichkeit des Erwerbs der Staatsbürgerschaft. Portugal teilt sich den dritten Platz mit Mexiko: Hier lässt sich der Aufenthalt auf bis zu vier Jahre verlängern.

Am kürzesten ist der Aufenthalt auf Aruba gestattet. Nach lediglich 90 Tagen läuft das Visum auf den Kleinen Antillen ab und es besteht keine Möglichkeit zur Verlängerung.

Arbeiten in der EU

Als EU-Bürger kann man ohne Arbeitserlaubnis unselbständig oder selbständig in jedem EU-Land arbeiten, sofern bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind.

 

In jedem Fall muss vom Nomaden im Vorfeld geklärt werden, welche Steuern wo fällig werden, bevor man seine Arbeit mit ins Ausland nimmt.

 

Über diese Untersuchung
Für die Untersuchung wurden Visa-Bestimmungen von weltweit 41 Ländern untersucht, welche Visa explizit an digitale Nomaden anbieten oder Visa anbieten, welche so gestaltet sind, dass digitale Nomaden ihrem Lebensstil in dem jeweiligen Land nachgehen können. Da sich Visa-Bestimmungen dynamisch verändern, erheben wir keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Stichtag der Untersuchung war der 20. Februar 2023. Geldbeträge wurden am 23.02.2023 in Euro umgerechnet und können entsprechend dem Wechselkurs Schwankungen unterliegen.

Über WorkGenius
Das Hamburger Scale-Up WorkGenius betreibt eine vollautomatisierte und KI-basierte End-to-End Freelance Lösung für Freelancerinnen und Unternehmen. Die WorkGenius Plattform schafft die Rahmenbedingungen für eine effiziente Zusammenarbeit zwischen Freelancern und Unternehmen. Dank des skill-basierten Matchings finden Unternehmen passende hochqualifizierte Top-Talente für ihre Projekte.