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Die einen schwärmen von idyllischen Abenden und dem beruhigenden Quaken der Frösche am Ufer, die anderen prophezeien regelmäßige Wasserschäden und riesige Mückenschwärme. Falls Sie vor der Entscheidung für oder gegen das berüchtigte Haus am See stehen, finden Sie nachfolgend eine Reihe Argumente, die Sie entsprechend Ihres Falles prüfen können.

Was spricht gegen die idyllische Wasserlage?

- das Überlaufen der Kanalisationssysteme in Hausnähe und Nässeansammlung im Keller durch einen höheren Grundwasserspiegel

- Lärmbelästigung durch Badegäste und Freizeitsportler direkt vor dem Grundstück

- Schimmelgefahr durch erhöhtes Feuchtigkeitsaufkommen

- je nach Lage möglicher Erdrutsch

- Einbrecher können sich von der unbeobachteten Wasserseite her nähern

- generell erhöhte Luftfeuchtigkeit

- zu jeder Jahreszeit eher kühl

- es besteht die Gefahr einer Überschwemmung bei eintretendem Hochwasser

- mögliche rechtliche Einschränkungen in der weiteren Bebauung

- Ertrinken von Kindern und Kleintieren als permanente Gefahr

- Größerer Aufwand für Instandhaltung (Witterungsschäden)

- laute Ferienangebote in der Nachbarschaft

Warum sollte es unbedingt das Haus am See sein?

- In einer solch begehrten Lage ist Kaufen häufig günstiger als Mieten

- ein privater Zugang zum Wasser verschafft Unabhängigkeit

- es ist jederzeit möglich, sich Wassersportarten wie Schwimmen, Angeln, Paddeln oder tauchen zu widmen

- die Flora und Fauna der Uferzone bietet immer ein interessantes Beobachtungsangebot

- die Luft ist gesundheitsförderlich

- viele Menschen haben das natürliche Bedürfnis, die Nähe zum Wasser zu suchen

- Eventuell feuchte Ufergebiete, im Sommer weniger gießen

- Attraktiv für Feriengäste - vermieten wäre möglich

- zahlreiche Freizeitangebote in der Nähe

Auf die individuellen Bedürfnisse kommt es an

Zusammenfassend sind natürlich einige Nachteile nicht zu verachten. Dabei können besondere Risiken im Voraus hinterfragt werden. Vor allem das Risiko für Umweltkatastrophen wie regelmäßige Überflutungen und Erdrutsche kann recherchiert werden.

Die Vorbesitzer oder die Nachbarn können sicherlich Auskunft über die Gefahr feuchter Keller oder schimmliger Wände geben. Beidem wäre man jedoch nicht hilflos ausgeliefert, solange man bereit ist, entsprechende bauliche Vorkehrungen zu treffen.

Gegen Mücken im Garten wird man kaum angehen können. Dies wäre ein hinzunehmender Punkt. Insekten im Haus kann man durch entsprechende Maßnahmen vermeiden. Wer an einer Promenade wohnt, könnte direkt noch einen Sichtschutz integrieren, z.B. lässt sich ein Fliegengitter für Türen als Rollo umsetzen.

Auch sonst sind es vorrangig Sicherheitsbedürfnisse, die gegen ein Haus am Seeufer sprechen. Diesen kann man mit entsprechenden Vorkehrungen ebenfalls zufriedenstellend begegnen.

Zäune und intensive Belehrungen halten Kinder von überstürzten Abenteuern fern. Sind sie größer, lernen sie am besten frühzeitig das Schwimmen. Eine Fähigkeit, die ihnen ein wasserbegeistertes Elternpaar womöglich auch andernorts früh nahebringen würde.

Für eben diese Menschen überwiegen klar die Vorteile. Wassersportler sparen eine Menge Zeit und Geld für die Anfahrt an entfernt gelegene Gewässer.

Bootsbesitzer müssen keine Liegeplätze finanzieren, wenn ihr Bootshaus auf ihrem eigenen Grundstück liegt.

Diese Aspekte sind selbstverständlich eher Luxus orientiert. Realistisch betrachtet sind dies die Preise für derart ideal gelegene Immobilien jedoch auch. Nicht umsonst bleibt das Haus am See trotz aller Vorteile für viele Menschen eher ein Traum.