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OBJEKT DER BEGIERDE Im Luxussegment gefragt sind moderne Architektur und grandiose Aussichten

Bei Spaniens Mittelmeerküste kann man mit den Bezeichnungen leicht durcheinander kommen. Von der französischen Grenze im Norden bis zum Felsen von Gibraltar im Süden ist die über 1.500 Kilometer lange Küste in elf Costas eingeteilt. In der Regel sind die Namen keine historisch gewachsenen Landschaftbezeichnungen, sondern mehr oder weniger erfolgreiche Wortschöpfungen der jeweiligen Fremdenverkehrsverbände. Selbst die meisten Spanier wissen nicht, wo sie zum Beispiel die Costa Tropical oder die Costa del Garraf zuordnen sollen. Neben der Costa Brava im Norden und der Costa del Sol im Süden zählt die Costa Blanca zu den Küstenabschnitten, deren Bekanntheit sich durchsetzen konnte.

Der Name Costa Blanca wurde in den 1950er-Jahren von Tourismusmanagern geschaffen. Er sollte einerseits die traditionell weiß gestrichenen Häuser symbolisieren, andererseits die Lichtverhältnisse, die den Sand weiß erstrahlen lassen. Der Kontrast zwischen blauem Meer und heller Küste findet sich auch in der blau-weißen Flagge der Provinz Alicante (Stadt des Lichts), zu der die Costa Blanca gehört.

Wo genau die Costa Blanca allerdings genau anfängt, darüber gibt es geteilte Meinungen. Einige zählen den Badeort Gandia schon dazu, andere betrachten Oliva als Tor zur weißen Küste. Offiziell beginnt die Costa Blanca in Dénia, der nördlichsten Stadt der Provincia Alicante, und endet in Pilar de la Horadada, dem südlichsten Ort der Provinz.

Zu erreichen ist die Costa Blanca mit Direktflügen von den großen deutschen Flughäfen über die Aeropuertos von Valencia oder Alicante, mit dem Auto über die seit 2021 komplett mautfreie Autobahn AP7. Von Dénia bis zur französischen Grenze sind es rund 600 Kilometer.

Bei der Beschreibung wird die Costa Blanca gerne in drei Küstenabschnitte unterteilt. Landschaftlich am abwechslungsreichsten und für viele am schönsten ist der Norden der Küste: eine virtuose Landschaft mit dramatischen Felsformationen, Buchten mit feinen Sandstränden, Olivenund Orangenhainen – und Immobilien in grandiosen Aussichtslagen.

Zu den beliebtesten Orten zählen Jávea (katalanisch auch Xàbia genannt), Dénia, Moraira, Benissa, Calpe und Altea. Hier finden sich auch die begehrtesten und teuersten Immobilienlagen der Küste.

Der mittlere Abschnitt der Costa Blanca ist flacher, beginnt südlich von Altea und erstreckt sich über die Touristenhochburg Benidorm mit ihrer eindrucksvollen Hochhaus-Skyline über Villajoyosa und El Campello bis nach Alicante.

Der südliche Abschnitt ist schon deutlich trockener und reicht von Alicante über Torrevieja bis zur Dünenlandschaft von Playa de las Higuericas.

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BESTLAGE Die pittoreske, 160 Meter lange Cala de la Granadella zwischen Felsmassiven im südlichsten Teil Jáveas zählt zu den schönsten Stränden Spaniens, die Grundstücke der Gegend gelten als Toplagen | Foto: HG-Hamburg/Arp

Internationales Klientel

Das Publikum der Costa Blanca ist bunt gemischt. Viele Madrilenen besitzen hier ein Domizil. Für die Hauptstädter aus dem Zentrum Spaniens liegen hier die mit vier bis fünf Autostunden am schnellsten erreichbaren Strände. Beim internationalen Publikum finden sich neben Briten und Deutschen zahlreiche Franzosen, Schweizer, Belgier, Niederländer und Skandinavier. In den letzten Jahrzehnten entdeckten auch immer mehr zu Wohlstand gekommene Polen, Tschechen, Ukrainer und Balten die weiße Küste für sich.

Vor dem Ukraine-Krieg kauften Russen besonders gerne Immobilien in Torrevieja und Altea. Hier gibt es nicht nur kyrillische Speisekarten. In Altea, dem bevorzugten Wohnsitz reicher Russen, steht seit 2007 sogar eine orthodoxe Kirche, damals die erste in Spanien. Den originalgetreuen Nachbau eines kleinen, schmucken, hölzernen Gotteshauses aus dem 17. Jahrhundert mit vergoldeten Zwiebeltürmen ließ ein russischer Milliardär für seine gläubige Mutter erbauen, alle Baumaterialien wurden dafür eigens aus dem Ural importiert.

Russen, die heute noch ganzjährig an der Costa Blanca leben, halten sich derzeit bedeckt, meiden auffälliges Auftreten. Es ist schon bemerkenswert, dass an der Costa Blanca ausgerechnet die Russenhochburg Torrevieja die meisten ukrainischen Flüchtlinge aufgenommen hat.

Ausgezeichnetes Klima

Sonne und See sind die großen Pluspunkte der Küste. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat das Klima an der Costa Blanca vor einigen Jahren zu einem der gesündesten in Europa erklärt. Die Kombination aus sauberer Luft (es gibt so gut wie keine Industrie), Wohlfühl-Wetter und Licht wirkt sich wohl besonders belebend auf Körper und Geist aus. Das Klima wird als mild und ausgeglichen bezeichnet. Selbst im Winter erreicht das Thermometer tagsüber regelmäßig die 20-Grad-Marke und fällt nachts selten unter fünf Grad. Über 300 Sonnentage und nur etwa 50 Regentage werden in durchschnittlichen Jahren gezählt. Eine klimatisch ideale Region für Herbst, Winter und Frühling. Im Hochsommer hingegen würden viele Residenten der Küste am liebsten entfliehen. Im Juli und August ist es in den Badeorten und an den Stränden wie vielerorts am Mittelmeer oft einfach nur heiß, voll und laut.

Lagen & Preise

Jeder Küstenort bietet Ferienimmobilien. Zu den Bestlagen der Küste zählen Jávea und Moraira. Ab mehr als fünf Kilometer landeinwärts sinkt die ausländische Nachfrage

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Grafiken: Jochen Schäfers/Yamori
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Moderate Immobilienpreise

Wer die Immobilienmärkte von Mallorca oder Marbella gewohnt ist, wird vom Preis-Leistungsverhältnis und vom breiten Angebot an der Costa Blanca postitiv überrascht sein. Keine Frage, auch hier sind die Preise in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Für Top-Villen in Bestlagen im Nordteil der Küste werden drei bis fünf Millionen Euro aufgerufen, die derzeit teuerste Immobilie liegt bei 9,5 Millionen. Aber es gibt auch schon schöne Bestandsimmobilien in gepflegten Urbanisationen für 400.000 Euro. Wer Meerblick möchte, muss noch einmal 50 Prozent drauflegen. Je weiter südlich man kommt, desto günstiger werden die Immobilien.

Im unteren und mittleren Segment der Zweitwohnsitze und Ferienimmobilien liegen Neubauapartments meist zwischen 180.000 und 400.000 Euro. Reihenhäuser gibt es ab 190.000 Euro. Preisabschläge sind derzeit kaum drin. Allenfalls können Käufer in puncto Ausstattung noch verhandeln. Für einen erfolgreichen Kaufabschluss legen einige Bauträger durchaus bei den Küchengeräten oder bei Materialien etwas nach.

Neubau-Apartments bleiben gefragt und werden nicht billiger, auch weil sich die Wohnqualität kontinuierlich verbessert. Das ist auch bedingt durch höhere Ansprüche bei den Kunden. Auch der grüne Gedanke und Energieeffizienz spielen eine immer größere Rolle. Die Vorschriften zum Wärmeschutz bei Neubauten sind in Spanien erst im September 2020 durch eine neue Bauverordnung weiter verschärft worden. Lizenzen zur Ferienvermietung sind in der Regel möglich.

„Lage und Qualität sind Garanten für eine langfristige Wertigkeit. Hier sollten Immobilienkäufer keine Kompromisse machen.“

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Günter Adam

Adam & Behrens Real Estate

„Das Leben an der Costa Blanca bietet alles, was man sich wünscht. Und das zu absolut fairen Preisen.“

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Ric Gerke

Finest Property Spain

„Wir verkaufen nicht einfach nur Immobilien, sondern den Lifestyle dieser schönen und abwechslungsreichen Region.“

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Christopher Hara

Fine & Country Costa Blanca North

„Grundstücke in Toplagen für den Bau hochqualitativer Architektur sind äußerst begehrt und kaum noch zu bekommen.“

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Klaus May

Ibizastyle®

„Immer mehr Deutsche zieht es ganzjährig an die Costa Blanca. Wer online arbeiten kann, genießt hier eine enorme Lebensqualität.“

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Marc van Steveren

MNM Costa Blanca

„Die Preisspanne für ein schönes Haus mit Meerblick beginnt an der nördlichen Costa Blanca bei etwa 750.000 Euro.“

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Julia Arp

Hanseatische Gesellschaft Hamburg

„Bei älteren Immobilien in guten Lagen können Sanierung und Umbau eine lohnende Variante zu Abriss und Neubau sein.“

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Oliver Koch

Koch & Varlet Luxury Realtors

„Die Pandemie hat vielen Kunden gezeigt, dass es von Vorteil ist, wenn ein Ferienhaus auch problemlos mit dem Auto erreichbar ist.“

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Jan Hannemann

Su Casita

Gefragte Toplagen

Toplagen werden zunehmend rarer, Grundstücke in erster Linie sind so gut wie keine mehr auf dem Markt. Immer öfter werden deshalb auch hier Bestandsbauten aus den 60er-, 70er- und 80er-Jahren in guten Lagen mit Meerblick abgerissen und durch Neubauten ersetzt. In vielen Fällen bietet sich auch eine Komplettmodernisierung an.

Wer auf der Suche nach einer Immobilie an die Costa Blanca reist, sollte vor allem im nördlichen Teil der Küste unbedingt die genaue Lage der Objekte prüfen. In den Sommermonaten ist es überall sonnig, im Winter kann das allerdings anders aussehen, besonders an den Nordhängen der Felsmassive. Am längsten Tag des Jahres beträgt der Winkel zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang um 240 Grad, am kürzesten Tag hingegen ist er nur halb so groß. Eine empfehlenswerte Website zu diesem Thema ist www.sonnenverlauf.de. Es gibt auch hilfreiche Apps, mit denen sich vor Ort exakt herausfinden lässt, wann wo die Sonne scheint.

Von der günstigen Ferienwohnung bis zu ländlichen Anwesen im klassischen Fincastil oder Villen im Design der Moderne mit Glasaufzug, Sound- und Domotiksystem, Infinity-Pool und Heimkino – an Spaniens weißer Küste treffen Immobilieninteressenten auf eine reizvolle Landschaft mit ganzjährig belebten Orten und schönen Immobilien zu räsonablen Preisen.

IMMOBILIEN IN COSTA BLANCA (REGION)

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Claus-Peter Haller

ist Herausgeber von BELLEVUE.

BEL 02/23